Betongold, das glänzt.

Goldtresor

"Je höher die Rendite, desto höher das Risiko." Diese Faustregel sollte einem Investor immer vor Augen halten, dass besonders wohl klingende Angebote oft einen Pferdefuß haben. Aber stimmt diese Regel tatsächlich immer und überall? Oder gibt es Investmentchancen, bei denen die Rendite aus anderen Gründen deutlich höher ist? Gehen wir der Sache einmal auf den Grund.

Banken, die ihr Geld bei der EZB parken wollen, zahlen eine "Parkgebühr" in Form von Negativzinsen. Schließlich soll das Geld ja in den Wirtschaftskreislauf fließen und nicht gehortet werden. Die negative Rendite dieses Investments spiegelt gleichzeitig die Sicherheit wider, denn die EZB kann gar nicht bankrott gehen. Ähnlich beim Gold: Das wirft bekanntlich auch keine Rendite ab, ist aber seit Jahrtausenden als Zahlungsmittel weltweit akzeptiert, damit hoch fungibel. Es weist zudem eine extrem hohe Wertdichte und Mobilität auf. Als Krisenwährung steht es im Ruf, mit seinem Wert die Gesundheit der Währungen zu diagnostizieren ("Dr. Gold"). Je mehr Menschen in Gold flüchten, desto höher der Preis. So die Idee dahinter. Risiko und Rendite hängen also scheinbar direkt zusammen.

Je geringer das Risiko, desto geringer die Rendite

Werfen wir nun einen Blick auf Betongold. Für Investments in Wohnimmobilien am als sehr sicher geltenden Core-Standort München, erhält man eine Mietrendite von 2 bis 3 Prozent. Das übersteigt gerade einmal die offizielle Preissteigerungsrate, aber das ist der Preis der Sicherheit. Und auch für die hohe Wahrscheinlichkeit, dass der Wert in schlechten wirtschaftlichen Zeiten oder in Deflationsphasen nicht oder zumindest deutlich weniger stark fällt, wie an anderen renditestarken Standorten. Schließlich ist die Nachfrage nach Mietwohnungen immer noch ungesättigt. 

80% höhere Renditen bei Hotelimmobilien 

Hotelimmobilien, eine besondere Form des Betongoldes, versprechen Renditen von aktuell etwa 5%, also ca. 80% mehr als sehr sichere Wohnimmobilien. Sind Hotels also riskanter als Eigentumswohnungen? Prinzipiell sicher nicht. Vor allem dann nicht, wenn man einen erfahrenen und gut eingespielten Betreiber hat. Oder gar ein eine internationale Betreibergruppe das Hotel mit einem langfristigen Vertrag managt und für die Rendite gerade steht. Das Geheimnis liegt weniger in der Rendite als im Preis. Denn je niedriger der Preis, desto höher die Rendite. 

Der Preis wird nicht allein vom Risiko bestimmt!

Die Höhe des Preises hängt allerdings nicht allein vom Risiko ab, sondern auch vom Markt, also von Angebot und Nachfrage. Bei Hotelimmobilien ist die Nachfrage stark von staatlichen, aber vor allem privaten Investmentfonds beeinflusst. Diese können nur in bestimmten Preisregionen kaufen, da sie nicht nur für ihre Anleger, sondern auch für sich selbst, also für Verwaltungskosten und eigenen Gewinn, eine höhere Rendite erwirtschaften müssen als Direktinvestoren. Direktinvestoren sind aber sehr rar, da Hotelimmobilien erst ab einem meist zwei- bis dreistelligen Millionenbetrag zu haben sind. Hier wird die Gruppe der Nachfrager sehr dünn und besteht aus nur wenigen Family Offices oder vermögende Privatpersonen, die Vermögen im dreistelligen Millionen- oder gar im Milliardenbereich anlegen.

Hotelimmobilien sind also tatsächlich Betongold, das ein bisschen mehr glänzt. Und das zu einem Risiko, das langfristig eher geringer ist als bei anderen Immobilien.